Letzten Samstag stand ein größeres Highlight für dieses Jahr an. Der Mammutmarsch Ruhr 2019. 55km wandern durch das Ruhrgebiet. Startpunkt war der Landschaftspark Nord in Duisburg um 8:30h.
Die Vorfreude hielt sich bei mir noch in Grenzen. Wandern passt nicht ganz so gut zum Triathlontraining… Zwar hat man dadurch eine gute Grundausdauer, aber wie sich im Laufe des Tages feststellte ist es doch was ganz anderes!
Um 8:30h war es dann soweit und 2500 Teilnehmer machten sich auf den Weg.
Wahnsinn, wenn sich eine Menschenmenge in Bewegung setzt. Beim Marathon zieht es sich meistens immer schneller auseinander. Es ging am Kanal entlang Richtung Gasometer Oberhausen. 3km später dann der erste Verpflegungspunkt (km12). Kurze Banane und zwei Schokobrötchen und weiter ging es Richtung Prosper Haniel und Tetraeder. Auch beim Wandern mussten wir feststellen, dass es schwierig ist die ganze Zeit zusammen zu laufen. Jeder entwickelt sein eigenes Tempo. Bei Kilometer 8 war es auch das letzte mal das wir alle 6 beisammen waren.
Die Sonne schien und es wurde immer wärmer. An der Halde zum TetraEder nach 21 Kilometern angekommen, dann die bittere Realität: 386 Treppenstufen… ein grandioses Gefühl später oben zu sein.
Die Familie wartete bereits oben auf dem Berg auf uns und wir machten unsere erste längere Pause von 25minuten.
Ach ja… es fehlten ja noch 33Kilometer. 😄
Eincremen – kurze Hose anziehen – Proviant auffüllen und weiter geht’s!
Mittlerweile waren wir bereits 4,5h unterwegs und die nächste Zeit hatte es in sich. Es ging viel durch die Wälder Richtung Kirchhellen. Schatten war sehr wichtig. Es war kaum ein Teil der Strecke wo man alleine gelaufen ist. Immer waren Leute ob allein oder in kleinen Gruppen vor oder hinter einem. Unsere 4er Gruppe um Sven, Frank, Toto und meiner einer verbrachten auch die nächsten Kilometer zusammen. Bei Kilometer 35 hatten wir uns die nächste Pause eingeteilt. Schattiges Plätzchen irgendwo im Wald. Ein paar salzige TUC – Kekse sollten den Körper in Form halten. Ja doch… da war schon das ein oder andere ziehen in den Beinen! Da links könnte sich auch unterm Fuß eine Blase entwickeln… aber es läuft noch! 3 Kilometer noch bis zum nächsten Verpflegungspunkt. Und auch der Letzte. Allerdings nur in der knallenden Sonne auf dem Asphalt. KM42… auch Sven, der zwischendurch ein wenig langsamer gelaufen ist, läuft wieder auf uns zu und wir gehen die nächsten Kilometer gemeinsam. 8 Kilometer vor dem Ziel allerdings hat er sein eigenes Tempo – was wir drei Kokes nicht mehr mithalten können bzw. unsere Kräfte gerade nicht zulassen.
5 Kilometer vor Ende platzt mir dann tatsächlich auch eine Blase unter dem rechten Fuß auf, aber ich bin nicht gewillt jetzt noch den Schuh auszuziehen.
Wir ziehen das jetzt hier gemeinsam durch sagen wir uns! Und unterstützen uns gegenseitig – wobei Frank eindeutig noch am lockersten am Tanzen ist auf der Strecke. Das Geheimrezept werden wir wohl nie erfahren. Toto und ich zählen alle 200m runter und denken in Runden um Sportplatz…
Die letzten Meter bis zum Ziel! Wir sind stolz wie Oscar. Ein sehr anstrengender – anspruchsvoller und doch sehr aufregender Tag neigt sich dem Ende!
Zum Schluss sind wir sechs alle froh und stolz darauf es geschafft zu haben! Und ich besonders stolz auf meine Brüder! Das wir es gemeinsam angefangen und durchgezogen haben!
Gleichzeitig habe ich 70.000 Schritte für meine Aktion 2019 für das Hospiz gesammelt.
Und auch nach diesem Event kann man sagen: „Schmerz geht – Stolz bleibt“ ☺️
Euer Sebi – der kleine Mammut 🐘