Köln Marathon 2016

Kölle Alaaf auf 42,195 Kilometern

6. Dezember 2015: Nikolaus.

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Soeben haben Jens und ich Uns für den Köln – Marathon 2016 registriert.
Nachdem das mit Berlin nicht geklappt hat haben wir uns gerade bei einem Gyrosteller überlegt, uns mal eben anzumelden.
Gesagt – getan.

# das Jahresziel 2016 heißt also Anfang Oktober der 20.Köln Marathon.

Das Jahr wurde ganz ruhig mit dem ein oder anderen 10Kilometer Lauf am Phönixsee, in Hamm oder Haltern am See gestartet.

Der konkrete Plan für Köln sollte ab Anfang Juni beginnen.

Zuvor haben wir unsere Firma noch über 8 Wochen auf den B2Run in Dortmund vorbereitet, um das auch jeder mit nicht ganz so viel Lauferfahrung glücklich im Ziel seine Medaille abholen kann.

5Juni 2016: three sixty sportsbar in Bochum: Marvin, Jens, Julia, Jaci und ich wollten doch nur spontan einen Burger essen…und irgendwie war es dann doch die Gründung von trimena16. Ein nicht eingetragener Traithlonverein aber wir nennen uns trotzdem so 😉

Vier Teilnehmer: Marvin , Jens , Kevin , Sebastian.

Ich habe zwar schon immer Triathlon mit großem Interesse verfolgt, aber bis vor paar Wochen wusste ich noch nicht, wie man beim Schwimmen den Kopf unter das Wasser macht.

Gleichzeitig versuchen Jens (pütti)und ich, Marvin (Melv) für Köln zu begeistern. Klappt noch nicht ganz so wie erhofft!

Ich wäre nicht ich, wenn ich – sei es auf Grund von Damenbesuch oder weiteren Läufern – sowieso schon eine Woche zuvor zwei Doppelzimmer gebucht hätte.

Gleichzeitig die erste Anmeldung für den Volks-Triathlon im Dortmunder Kanal (750m Schwimmen / 20km Rad / 5km Laufen) Ende Juni.

Samstag Nachmittag im Juni: Melv, Kevin, Pütti und ich fahren im dicksten Regen zum Fredenbaumpark um unsere Startunterlagen abzuholen. Aufgeregt!

Zeit um die ersten Erfahrungen zu sammeln im Triathlon Sport.

Sonntags dann der Start. Am Ende ist jeder mit seinem Ergebnis zufrieden und glücklich.

Nachdem Triathlon hat Melv sich auch endlich für Köln angemeldet. Das heißt wir drei könnten ab dem Zeitpunkt voll durchstarten was Training angeht. Die weiteren Samstage trafen wir uns morgens gegen sieben für Läufe über 20km am KemnaderSee. Relativ lockeres Tempo um die 5:40minuten pro Kilometer. Der eine quatscht mal mehr, der andere weniger…mir wird nachgesagt ich würde ein wenig viel beim Laufen erzählen 🙂

Nächstes Highlight war dann der Triathlon in Rheine zur olympischen Distanz. Alles das doppelte von dem ersten Wettkampf.

Jeder hatte seine feste Vorstellung wie er den Wettkampf angehen würde. Das ich als vorletzter über die Ziellinie lief machte mich nur noch mehr stolz, dass ich die Distanz geschafft hatte!

Mittlerweile machten wir unsere Trainingseinheiten im Intervallbereich am Sportplatz. Von 1,5 – 3 Stunden war alles dabei. Aber es war einfacher in einer Gruppe die 400m Bahnen zu ziehen als alleine. Jeder hat den anderen mitgezogen und so kam es dann zu 75 Runden in knapp über drei Stunden. Gedanken vom Aufhören zwischendurch waren bei mir allerdings immer vorhanden. Jeder hatte so seine Wehwehchen. Ob es im Oberschenkel, am Fuß oder auch im Kopf war…

Den HalbMarathon in Bochum haben wir unter 1:55h gemeinsam im TrimenaZug abgeschlossen. Vielen Dank für die Unterstützung auf der Königsallee.

Samstag 01.10.2016: #roadtocologne

Kurz vor eins ging es für uns drei auf die Autobahn Richtung Köln. Man merkte bei allen ein wenig die Aufregung. Besonders Melv war schon gut im Tunnel und wollte alles im Detail noch einmal wissen. Ich versuchte die Erfahrung aus den ersten beiden Marathons weiterzugeben. Zumindest was ich bereits gesammelt hatte. Die Marathonmesse war ein bisschen enttäuschend. Gute Angebote gab es keine und auch das alkoholfreie Kölsch für unseren Gutschein war bereits aus. Nachmittags im Hotel WDR2 LigaLive hören und relaxen war angesagt. Abends ging es dann noch in die L’Osteria wo die Kellner und Köche mit unserer einfachen Bestellung von Spaghetti Bolognese leicht überfordert waren. Kurz noch geschaut mit welcher Bahn es am Sonntagmorgen zum Ziel gehen soll und dann wurde das Licht auch ausgemacht. Ich ging in mein Zimmer und lies die beiden “Erstis“ alleine.

7:00Uhr…der Wecker klingelt, Blick aus dem Fenster: Bewölkt und der Boden ist nass. Eine Regenwolke zieht über das ParkInn am Kölner Ring. Das Toast was zum Frühstück angedacht war, blieb in der Tüte. Mutter Koke hatte aus Holland noch eine Packung Rosinenbrötchen mitgebracht. Gute Nahrung vor einem Wettkampf. Ein schneller Kaffee noch dazu und schon hieß es fertig machen für den großen Tag. Die Koffer wurden gepackt und die Zimmerkarten abgegeben. Kurz vor Neun an der Bahn der erste Knaller: „Der Bahnverkehr ist für heute eingestellt“ – Hätte man sich auch denken können, allerdings hat Orga-Sebi da wohl ein wenig gepennt. Nächste Haltestelle in 3 Kilometern. Jedoch waren wir 30 Minuten vor dem Beginn am Start und konnten uns in Ruhe umziehen und den Kleiderbeutel abgeben. 10 Uhr: Im Startblock gelb wird es enger. Unsere RunnerspointwärmeTüten haben wir noch an. Aus den Lautsprechern ertönt Shut up and Dance von Walk the moon und die Menge bewegt sich zum Aufwärmen im Takt. Dann geht es endlich los. Erst bis zur Startlinie nach vorne und dann um 8nach4 auf die Strecke. Wir finden relativ schnell unser Tempo und haben nach ein paar Kilometern uns bei 5:30min/km eingependelt. Am Rand stehen immer wieder Lautsprecher aus denen Musik ertönt. Karneval ole. Bereits bei km7 legen wir die erste dreier-Pinkelpause ein. Alle kommen mit dem Tempo gut klar, wobei man merkt, dass Jens extrem gut drauf ist, einen super Tag erwischt hat und noch schneller kann als geplant. Jeden Kilometer sagen Melv und Ich ihm er soll ein wenig Tempo rausnehmen und seine Kräfte sparen. Bei Kilometer 17 dann ein leichtes Zwicken im rechten Oberschenkel bei mir. Jedoch bekomme ich es mit einem Energie-Gel wieder weg…Kopfsache? Dass das Gel auf den Magen ein wenig geschlagen ist, merke ich bei Kilometer 24, wo ich eine 3 Minütige Pause am Rand einlegen muss 😉 Marvin und ich durchlaufen die HalbMarathon-Marke bei exakt zwei Stunden. Das letzte Mal wo wir Sprinter Jens von hinten sehen. Wir versuchen unser eigenes Tempo zu finden. Nach einem Kilometer lass ich Marvin alleine ziehen. Der Magen dreht sich… Nach der kurzen Pause bei 24 schnapp ich mir an der nächsten Wasserstation zwei Becher und kann befreit wieder loslaufen. Ein orangenes Trimena Shirt bei Kilometer 32 von hinten. Gerade mal bei 3:00Stunden. Immer noch top in der Zeit. Die 4:00 Marke zu knacken habe ich bereits mir bei Kilometer 17 aus dem Kopf geschlagen. Jetzt gilt es die 4:51h aus Frankfurt zu meistern. Am Getränkestand laufe ich an Marvin vorbei bis bei Kilometer 36 keine Körner mehr in den Beinen sind und ich Marvin viel Erfolg für die letzten 6 Kilometer wünsche. Die Kräfte am Ende. Ich merke wie Melv auch am Kämpfen ist aber er meistert es bravourös! Bei seinem ersten Marathon läuft er eine HammerZeit in 4:11h! Wahnsinn!! Während ich bei Kilometer 40 eine weitere Gehpause einlege ist Jens bereits in 3:57h im Ziel. Riesen Respekt! Nicht weil er es geschafft hat diesen Marathon in der Zeit zu laufen, sondern wie er konsequent einen Kilometer nach dem Anderen im Training abgerissen hat. 650Kilometer ist eine stolze Summe. Knapp 200 Kilometer mehr als meiner einer…

Daher bin ich ja auch erst bei Kilometer 40… Selbst die meisten Anfeuerungsrufe am Rand schaffen es nur schwer mich irgendwie in Bewegung zu setzen. Gedanken im Kopf: Wo wird Melv wohl sein? Hat Jens es geschafft die Zeit durchzuhalten? Hoffentlich! Warum läufst du einen Marathon? Du könntest auch schön jetzt am Strand liegen! Oder andere Tausend Sachen machen als einen Marathon laufen! Ja….schön dass du Sebastian am Rand gerufen hast… man man man … da machst du die beiden Heiß auf Marathon und Sie legen glatt eine bessere Zeit aufs Parkett als du. Ich schmunzel, lache mich kaputt und freue mich zeitgleich darüber! Und denke mir… Die theoretische Erfahrung hast du gut vermittelt! Das gibt mir den Ansporn für die letzten zwei Kilometer, die zwei Jungs im Ziel gleich wiederzusehen.

Wo bleibt die 41… Im Kopf geht man nochmal die letzten Monate durch. Jedes größere Training, Wettkämpfe wo man sich durchgebissen hat, einfach Alles. Noch eine Kurve…Dann geht es durch die Tribünen aufs Ziel zu. Der Dom steht im Hintergrund. Die letzten Meter schleppe ich mich ins Ziel, auch wenn es im Livestream vielleicht anders aussieht. Geschafft. 30:08min schneller als in Frankfurt. Zufrieden! Auch wenn das primäre Ziel die 4:00h zu knacken nicht geklappt hat. Egal. Happy. Ich umarme Jens direkt hinter der Ziellinie und halte mich bei ihm fest. Kurz vor den Tränen… Die Emotionen kommen mit mir durch! Sein einziger Satz ist nur: „ Komm erstmal hier weg, nicht das die uns zwei am kuscheln hier noch vor der Kamera haben“ Ich lache mit der letzten Kraft. Ich treffe Marvin ein wenig weiter hinten im Finisher-Bereich und spreche Ihm meinen Mega Respekt aus, wie er es geschafft hat es durchzuziehen und gleichzeitig an mir Rakete vorbeizulaufen: Ein Foto noch unter dem Dom.

Orga-Sebi hat es mal wieder gut geschafft sich auf dem Weg zum Auto zu verlaufen, sodass wir hinterher 53 Kilometer auf der Uhr hatten.

Ein Wahnsinns-Event mit den richtigen Leuten an der Seite!

Gemeinsam – Ein Team – Stolz

Für 2017 steht bisher bei uns „nur“ der Ironman 70.3 auf Mallorca im Mai auf der Liste. Allerdings wird im Spätsommer bestimmt noch ein Event hinzukommen…

Danke an die viele Unterstützung der letzten Wochen. Darüber freuen wir uns auch in der Zukunft…Sehen uns also alle im Mai auf Malle 😉

Gruß der Führungsläufer in der Theorie 🙂

Sebi